Esma
Oğuz
Ob sie in ihrem Studium gewachsen ist, kann sie nicht abschließend beurteilen. Was sie jedoch mit Sicherheit sagen kann, ist, dass sie großen Spaß bei der 3D-Visualisierungen gehabt hat und das gerne vertiefen möchte.
Im Alltag wird sie von absurden Zusammenhängen und Widersprüchlichkeiten inspiriert. Diese Beobachtungen, die oft zum Schmunzeln anregen, fordern zugleich zum Nachdenken heraus. Ihre Fähigkeit, aus dem Alltäglichen und scheinbar Banalen etwas Besonderes zu schaffen, zeigt sich in ihren Projekten, die stets eine tiefere Botschaft transportieren.
Das Unsichtbare
Fotodokumentation über Reinigungskräfte
In meiner Abschlussarbeit dokumentiere ich Reinigungskräfte und Toilettenräume, die wir fast alle benutzen. Reinigungskräfte, die Toiletten als den herausforderndsten Arbeitsbereich empfinden, bleiben unsichtbar; ihre Arbeit bleibt im Verborgenen. Das Unsichtbare wird oft als dasjenige verstanden, was jenseits der unmittelbaren Wahrnehmung liegt. Es bezieht sich auf Aspekte der Realität, die existieren und von Bedeutung sind, aber nicht direkt gesehen oder wahrgenommen werden. Mit Porträtfotos und Interviews möchte ich Reinigungskräften einen Raum geben, in dem sie sich zeigen und über sich erzählen können.
Die Toilette als Raum reflektiert auch kulturelle und gesellschaftliche Normen und Tabus. Toiletten möchte ich als Metapher für das Verborgene und das Verdrängte in der Gesellschaft nutzen. Es ist ein Raum, der notwendig ist, aber oft aus dem öffentlichen Diskurs ausgeklammert wird – ebenso wie die Menschen, die als Reinigungskräfte arbeiten. Mit den in 3D visualisierten Toiletten hoffe ich mir, dass die Betrachter:innen den Zusammenhang zwischen dem von uns benutzten Ort und der Arbeit der Reinigungskräfte herstellen.
Geprüft von: Prof. Wenzel S. Spingler & Hendrik Otremba M.A.